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Parlamentarische Reise nach Kasachstan

Kasachstan – das größte zentralasiatische Land und neuntgrößte Land der Welt, ein Schwellenland, ein Land zwischen Russland, China und Europa, ein Land reich an RohstoffenGleichzeitig ist Kasachstan ein Land mit einem autoritären präsidentiellen Staatssystem, stellenweise sehr ausgeprägter Korruption, mit eingeschränkten Grundfreiheiten und ein Land mit hohen Umweltschäden und spürbarem Klimawandel. Dennoch ist mir in meinen Gesprächen eine wachsende Diskussionskultur der Zivilgesellschaft begegnet, die darauf schließen lässt, dass hier ein positiver Prozess angestoßen wird.

Als Mitglied der Zentralasiatischen Parlamentariergruppe ist es mir daher ein ein wichtiges Anliegen, persönlich ins Gespräch zu kommen, Netzwerke aufzubauen und einen Austausch zu ermöglichen. Sehr gern nahm ich die Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung Kasachstan an. In fünf sehr arbeitsintensiven Tagen lernte ich erstmals Land und Leute kennen und führte unter anderem Gespräche mit der regierenden Amanat-Partei, mit der größten Oppositionspartei Aq Jol, mit Medienvertretern und Menschrechtsorganisationen.

Die Situation in Kasachstan ist aktuell ruhig und doch vakant: Anfang vergangenen Jahres kam es in Almaty zu schweren Unruhen, die noch durch russische Soldaten beendet wurden. Über 200 Menschen verloren dabei ihr Leben. Dies war vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Seither versucht sich Kasachstan neutral gegenüber Russland und dem Regime Putin zu verhalten. Nach den Unruhen versprach der neue Präsident Toqajew umfassende Reformen. Diese sind zum Teil immerhin aufgeschrieben, doch es mangelt an der Umsetzung. Die alten Eliten wirken nach, die Unzufriedenheit wächst.

Wie in anderen postsowjetischen Ländern bildet sich auch in Kasachstan zunehmend eine eigene Identität heraus, mehr Kasachisch wird gesprochen, dennoch ist Russisch meist die Alltagssprache. Nach offiziellen Angaben leben außerdem eine Viertelmillion Kasachstandeutsche vor allem in der Region Astana, weil Stalin 1941 die Wolgadeutschen dorthin zwangsumsiedeln ließ. Daraus erwächst eine Verantwortung für Deutschland.

Auch insgesamt ist festzuhalten: Für Kasachstan sowie Deutschland und Europa stecken enorme Chancen und Potentiale in einer intensiveren Partnerschaft. Ein großer Dank gilt der Konrad-Adenauer-Stiftung und ihrem Leiter in Kasachstan, Johannes Rey, und seinen fantastischen Mitarbeitern, die diese eindrucksvolle Reise so großartig organisiert haben!

Kasachische Architektur
Gespräch mit der Opposition
Gespräch Kasachstan Wiedergeburt
Kasachische Schokolade
Kasachische Bücher
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